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Weser-Kurier: FREI UND GRENZENLOS

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Kritik des Weser-Kuriers zu FREI UND GRENZENLOS

„Fulminante Premiere von „Frei und grenzenlos“

„Frei und grenzenlos“ heißt das aktuelle Stück des Weyher Theaters. Es spielt in Berlin und inhaltlich geht es um den Fall der Mauer vor 35 Jahren. Das Thema ist anspruchsvoll, emotional und komplex, sodass durchaus die Frage auftauchen kann, wie man das auf die Bühne bringen kann. Man kann! Und um es vorwegzunehmen: Die Premiere am Freitag war grandios. Kay Kruppa und der verstorbene Frank Pinkus haben ein beeindruckendes Schauspiel geschaffen, das das Team des Weyher Theaters nach der Inszenierung von Kay Kruppa brillant umgesetzt hat.

Bereits nachdem man seinen Platz eingenommen hatte und auf den noch geschlossenen Vorhang blickte, war klar, dass etwas ganz Besonderes folgt. Auf dem Vorhang erstrahlte stilisierter Stacheldraht. Mit dem Song „Freiheit“ von Marius Müller-Westernhagen öffnete er sich und gab den Blick frei auf ein beeindruckendes Bühnenbild (Lisa Dittus). Graue Betonwände mit schwarzen Eingängen vermittelten das Gefühl von Beklemmung, die mit bunten Graffitis bemalte Mauer hingegen strahlte Zuversicht und Optimismus aus. Die Zuschauerinnen und Zuschauer belohnten Idee und Wirkung mit spontanem Applaus.

In „Frei und grenzenlos“ erlebten die Zuschauerinnen und Zuschauer hautnah das Leben hinter dem „Eisernen Vorhang“, wie es damals hieß. Es war ein Leben irgendwo zwischen Unbekümmertheit, Lebenslust und Angst vor Überwachung. Das Stück beeindruckte durch witzige Wortwechsel, aber auch durch sehr ernste und unter die Haut gehende Szenen. Das Ensemble spielte mit Herzblut und wahrlich exzellent. 

Die Stimmungen schwankten zwischen Melancholie und Lebensfreude und dazu trug in hohem Maß auch die Live-Musik bei. Wunderbar von der Theaterband begleitet, haben die Akteure Lieder von den Puhdys, von Nina Hagen, von den Scorpions und von Udo Lindenberg live gesungen. Zusammen schafften sie es, das Publikum auf eine bewegende und sehr emotionale Zeitreise mitzunehmen. Immer wieder gab es Szenenapplaus, begeistertes Mitklatschen oder einfach beklemmende Stille.

Bereits in den Pausengesprächen wurde die positive Resonanz deutlich: „Das ist eines der besten Stücke, die ich bislang hier gesehen habe.“ – „Toll gemacht!“ – "Es wäre schade, wenn das Stück nur in diesen Räumen bliebe.“ Am Schluss honorierte das Publikum die Leistung des Ensembles und des gesamten Teams mit tosendem Applaus, Standing Ovations und unzähligen Vorhängen.“

(Weser-Kurier, 28.10.24)