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Kreiszeitung: SCHWANENSEE IN STÜTZSTRÜMPFEN

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Kritik der Kreiszeitung zu "SCHWANENSEE IN STÜTZSTRÜMPFEN" im Weyher Theater

Im Tutu gegen die Pleite

Eine gelungene Premiere im Weyher Theater ist keine Seltenheit. Am Freitag war es wieder so weit: Zum wiederholten Mal feierte ein begeistertes Publikum ein Bühnenwerk ausgelassen. Der Titel „Schwanensee in Stützstrümpfen“ erweckte bereits in der Ankündigung Neugierde auf einen amüsanten Theaterabend. Kann ein in den Bankrott geratenes Schuhgeschäft mit einer außergewöhnlichen Ballettaufführung gerettet werden, und kann eine „Spitzenidee“ zumindest einen äußerst schleppenden Räumungsverkauf befeuern? Um diese spektakulären Fragen dreht es sich in der turbulenten Komödie von Jan-Ferdinand Haas. Das Publikum im ausverkauften Weyher Theater war bereits in den ersten Minuten in gespannter Erwartung auf das Ergebnis. Die humorige Inszenierung von Isabell Christin Behrendt traf den Nerv der begeisterten Zuschauer und ließ – wenn man dem Applaus Glauben schenkt – im Laufe der kurzweiligen Vorstellung keine Wünsche offen. 

Ein mit Situationskomik, Wortwitz und zweideutigen Sprüchen gespicktes Theatervergnügen in zwei Akten nahm seinen spaßigen Verlauf, ohne zu sehr ins Alberne abzurutschen. Abwechslungsreiche Musikeinspielungen wie „Let‘s dance“ von David Bowie begleiteten geschickt die kurzzeitigen Kostümwechsel und hielten die ausgelassene Stimmung im Publikum.

Die Proben für die Aufführung vor der großartig dargestellten Kulisse des traditionsreichen Schuhhauses Bauer gestalten sich allerdings schweißtreibend und, sehr zur Freude der Zuschauer auf den Rängen, sichtlich anstrengend. Die Übungen der graziösen Grundpositionen des klassischen Balletts: Körperhaltung, Fuß- und Armpositionen im hautengen Tutu rufen Lachsalven aus dem begeisterten Publikum. Urkomisch und viel Witz gestaltete sich das Finale und gipfelt mit einer grandiosen Ballettaufführung. „Perfekt“ und schwungvoll dargebotene Spagatsprünge nach der Musik von Tschaikowski bilden das Sahnehäubchen der Premiere. 

Die höchst engagierten Bühnenkünstler und alle im Hintergrund Mitwirkenden des Weyher Theaters ernteten zum Schluss einen langanhaltenden rauschenden Applaus zu einer äußerst gelungenen Premiere.“

(Kreiszeitung, 10.02.25)