,,Kleines Püppchen, freches Püppchen''
Wie aus einer frechen Holzfigur am Ende doch ein richtig guter Mensch und ein guter Kerl wird, konnten mehr als 300 Kinder im Weyher Theater bei der gestrigen Premiere des Weihnachtsmärchens miterleben. Die Geschichte von Pinocchio, dessen Nase beim Lügen länger wird, ist wohl vielen bekannt. Frank Pinkus, der frühere Dramaturg des Weyher Theaters, hatte aus der Erzählung von Carlo Collodi eine actionreiche Bühnenfassung geschrieben, die nun als abenteuerliche Komödie bis zum Heiligabend mehr als 60-mal aufgeführt werden wird. Die Inszenierung des Zweiakters hat Marc Gelhart übernommen.
Zu der restlos ausverkauften Premiere waren die Fünf- bis Achtjährigen aus zwei Grundschulklassen sowie aus zwei Kitas mit ihren Betreuerinnen und Betreuern angereist. Um das Fazit vorwegzunehmen: Die Besucher hatten während der Vorstellung einen riesigen Spaß, klatschten rhythmisch mit und versuchten sogar die tollen Bewegungen auf der Bühne in den Sitzreihen nachzutanzen. Lautstark gingen sie im Chor auf die von der Bühne herab gestellten Fragen ein.
Das Stück spielt vor einer aufwändig von Bühnenbildnerin Lisa Dittus gestalteten Kulisse, dem Dorf der fleißigen Leute und anderen Orten. Die bunten und fantasievollen Kostüme von Anika Töbelmann tragen ebenfalls zur gelungenen Umsetzung der Geschichte bei. Allen Darstellern gelingt es, ihre Rollen glaubwürdig und mit Elan zu transportieren. Hut ab vor den häufigen Kostümwechseln. Bis auf die Hauptfigur schlüpfen die Darsteller in bis zu neun sehr unterschiedliche Rollen und singen live. Das Lied „Kleines Püppchen, freches Püppchen" hat dabei Ohrwurmpotenzial.
Es wird erkennbar, dass der Autor die märchenhafte Geschichte nicht ohne einen pädagogischen Ansatz entwickelt hatte, was aber den Spaß der jungen Zuschauer an der abenteuerlichen Geschichte in keiner Weise minderte. Der stürmische Schlussapplaus war der eindeutige Beweis dafür."