"Review: FREI UND GRENZENLOS at Weyher Theater
Am 9. November 2024, exakt 35 Jahre nach dem historischen Mauerfall, hatte ich das außerordentliche Vergnügen, das Stück "Frei und Grenzenlos" zu erleben. Dieser Abend war weit mehr als ein bloßer Theaterbesuch; er war eine tiefgreifende Reise zurück in die bewegten Zeiten des geteilten Berlins, die die Emotionen und Spannungen der späten 80er Jahre eindrucksvoll zum Leben erweckte.
Die Handlung, die 1987 beginnt, zeigt die unterschiedlichen Reaktionen auf die politischen Veränderungen in der DDR. Die Liebesgeschichte zwischen dem West-Berliner Germanistik-Studenten Jonas und Lena aus dem Osten fügt eine zusätzliche Ebene von Spannung und Sehnsucht hinzu. Die Inszenierung von Kay Kruppa und Frank Pinkus ist ein Meisterwerk, das die emotionalen Höhen und Tiefen dieser Ära einfängt.
Erfrischend war auch die Songauswahl. Die Live-Band, bestehend aus der talentierten Theaterband, spielte Stücke von den Puhdys, Karat, City, Nina Hagen, den Scorpions, Udo Lindenberg bis hin zu Herbert Grönemeyer. Statt der üblichen Standardsongs, bei denen das Publikum automatisch mitklatscht, wurden Lieder gewählt, die perfekt zu den Momenten und Emotionen auf der Bühne passten. Dies verlieh der Aufführung eine zusätzliche Tiefe und Authentizität.
Mit acht Schauspieler*innen (alle Top besetzt) in mehreren Rollen und einer Live-Band wurde ein Theatererlebnis der Extraklasse geboten. Die Grenzen zwischen Bühne und Publikum verschwammen, und man wurde förmlich in die Geschichte hineingezogen. "Frei und Grenzenlos" ist nicht nur ein Theaterstück, sondern ein kraftvolles Statement, das zum Nachdenken anregt und noch lange nachhallt.
Rundum war es eine perfekte Aufführung, die man nicht verpassen sollte. Ich kann dieses Stück wärmstens empfehlen und hoffe, dass noch viele die Gelegenheit haben werden, sich von dieser beeindruckenden Produktion verzaubern zu lassen."