Regina und Bernd Finken aus Bremen, am 21. Mai 2017
WILLI WINZIG – DAS HAT MAN NUN DAVON
Um es kurz zu machen: es war ein großartiger Abend. Ein großartiger Thorsten Hamer in seiner Paraderolle Heinz-Erhardt und ein ebenso großartiges Ensemble, das Thorsten/Heinz/Willi von Pointe zu Pointe trug. Nie sah man es deutlicher, dass eine einmalige Darstellung entscheidend davon abhängt, wie gut die Mitspieler sind. Und das sind sie alle:
- die köstliche Isolde Beilé, die Champagner-Prinzessin mit Überzeugungskraft, die Willi um den Finger wickelt. Eine tolle Persönlichkeit!
- der sympathische Joachim Börker, der Herz und Verstand zeigt und auch ein wenig das Publikum mitleiden lässt, denn wie viele von uns träumen nicht davon, einfach mal aus allem raus zu kommen?
- der überzeugende Marc Gelhart, der eigentlich alle Typen auf der Bühne perfekt darstellen kann – in diesem Stück einen repräsentativen Minister in schicken Outfits und im falschen Ministerium…
- der perfekte Araber Simon Kase, seines Zeichens Scheich von Hamudistan, der ein nicht ganz sauberes Spiel spielt und erst im letzten Moment entlarvt werden kann. Kompliment an Anika Töbelmann, die Herrin über die Kostüme im Theater, die sogar an die Pretiosen an den Händen des orientalischen Edelmannes gedacht hat.
- die so liebe Maren Rogge, die unglücklich verliebte Sekretärin, die man am liebsten zart in den Arm nehmen würde, um ihr die Tränen zu trocknen. Wenn es jemand nicht leicht hat im Leben, dann ist sie es. Sie ist die absolut perfekte Besetzung für diese Rolle.
- der leicht hysterische Hermes Schmid, der pausenlos versucht, den Betrieb im Ministerium aufrecht zu halten und immer mehr den Überblick dabei verliert. Als Bonbon bringt er ein köstliches Sächseln zu Gehör. Nicht schlecht! Er ist auch für das wunderbare Bühnenbild verantwortlich, dass er zusammen mit Lisa Kück gebaut hat.
- der Mann mit dem freundlichen Gesicht, der offenbar von Anfang an ahnt, wohin die Geschichte gehen wird: Carsten Steuwer. Sein ganz spezielles Lächeln ist anziehend und überzeugend zugleich. So einen Anwalt hätte man auch gerne an seiner Seite.
Und dann hätten wir da noch den Mann, der das Kunststück geschafft hat, über 300 Gäste restlos davon zu überzeugen, dass Heinz Erhardt nichts von seiner Ausstrahlung verloren hat und zu Begeisterungsstürmen hinreißen kann: Thorsten Hamer. Endloser Applaus, laute Rufe, den Vorhang noch ein weiteres Mal zu öffnen - Jubel wohin man schaute. Selbst im Gewimmel auf der Treppe nach dem Ende lachende Gesichter und in verschiedenen Formulierungen immer wieder der sinngemäße Satz: „Mann Mann, war das klasse!“
Ja! Das war wirklich klasse und wir werden es uns nicht nehmen lassen, uns den Willi noch mal zu gönnen. Und sollten wir eine weitere kleine Aufheiterung nötig haben, dann schauen wir es uns eben noch einmal an! Das Leben ist zu kurz, um Trübsal zu blasen!
Wir senden ein Danke an das gesamte Team in Weyhe für einen großartigen Theaterabend. Das war wirklich eine Delikatesse für Zwerchfell und Geist!
Heinz Erhardt lebt!
Bis bald!