Regina und Bernd Finken aus Bremen, am 24. Juli 2014
Der Sommer kommt und unser geliebtes Weyher Theater hat seine verdiente Pause. Was sollen wir den ganzen August nur machen? Am besten, wir beginnen mal damit, uns an die vergangene zweite Hälfte der Saison 2013/2014 zu erinnern. Über die erste Hälfte hatten wir ja schon zum Jahreswechsel geschrieben.
Also: gleich mehrere Zahlen lassen uns vor Ehrfurcht erblassen: da hätten wir zunächst mal die Zahl 1000. Tausend „Gefällt mir“- Klicks gab es genau zum Jahreswechsel 2013/14 auf Facebook von den treuen Fans des Theaters. Inzwischen sind es gute 1200. Und wir sind überzeugt, dass es eigentlich noch viel mehr Fans gibt. Sie wissen vielleicht nur nicht, wie das mit dem „Gefällt mir“ geht. Also: ganz oben auf der eigenen Facebook-Seite den Begriff „Weyher Theater“ in das Suchfeld eingeben. Es öffnet sich ein Fenster mit vielen Vorschlägen. Ziemlich oben findet sich ein winziges Bildchen des Theaters. Daneben klickt man auf den Begriff „Weyher Theater“. Es öffnet sich die offizielle Facebook-Seite vom Theater mit Unmengen von Bildern und Infos. Ganz oben, fast in der Mitte des Titelbildes, ist ein kleines Fenster, in dem „Gefällt mir“ steht. Klickt man da drauf, wechselt es in „Gefällt dir“. Die Zahl der „Gefällt mir“-Klicks erhöht sich um 1 und man selber wird belohnt damit, dass man ab jetzt zu den privilegierten Fans gehört und auf seiner eigenen Facebook-Startseite immer die neuesten Infos vom Theater bekommt. Und man kann natürlich auch Lob und Tadel los werden. Und es passiert nicht selten, dass man direkt aus dem Theater eine freundliche Antwort von höchster Stelle bekommt! Willkommen also in unserem exklusiven Club!
Zurück zu den Zahlen. Ich sag nur 167! Insider nicken jetzt und murmeln: „Dabei wird es nicht bleiben!“ Natürlich nicht, denn alle Weichen sind schon jetzt gestellt. Im Januar 2015 wird sich die Zahl wieder erhöhen. Die Rede ist natürlich von Cash, ein Stück, das die Theaterleute selber ganz bescheiden als biografisches Schauspiel mit Musik beschreiben. Dabei ist es doch so viel mehr. Das ganze Leben des einmaligen Countrysängers Johnny Cash dürfen wir selber miterleben mit allen Höhen und Tiefen eines Bühnenlebens. Und wir bekommen die größten Hits live geliefert inklusive des legendären Konzertes im Folsom Prison. Das ist Wahnsinn! Gleich zu Anfang 2015 kommt die nächste Staffel. Und da Cash-Karten als Weihnachtsgeschenk schon lange kein Geheimtipp mehr sind, sollte man nicht zu lange mit der Bestellung warten. Überflüssig zu sagen, dass wir unsere Karten schon lange haben!!!
Noch ein Zahl: 2.500! Über 2.500 Abos gingen in den ersten Tagen des Abovorverkaufes zur neuen Saison 2014/15 im Mai über den Kassentresen. Und dann kam natürlich noch einen Monat später der Beginn des freien Vorverkaufes dazu. Und bei all dem Stress blieben die fleißigen Engelchen an der Kasse, am Telefon und am Computer immer freundlich und haben geholfen, wo sie konnten. Danke! Ihr seid toll!
Eine Zahl bieten wir noch an: 2! Mindesten zwei Mal im Jahr bietet die Weyher Gästeführung unter der Leitung von Frau Erika Christmann einen Blick hinter die Kulissen des Weyher Theaters an. Mindestens 1,5 Stunden taucht man ein in die Geheimnisse der Bühne. Und dass es wirklich Geheimnisse sind, dafür garantieren die beiden Theaterpersönlichkeiten, die die Gäste durch das Gewirr hinter der Bühne führen und geduldig alle Fragen beantworten: Intendant Kay Kruppa und Dramaturg Frank Pinkus selber. Zwei Nachteile hat die Sache jedoch leider: Man muss schon ganz schön schnell sein, um überhaupt einen der begehrten Plätze zu bekommen. Und man sollte daran denken: wer ein Mal die Luft hinter dem Vorhang geschnuppert hat, der kommt nicht wieder davon los. Für den ist ab dann ein Wochenende ohne Weyher Theater ein verlorenes Wochenende. Wer hat den Mut, das Risiko einzugehen?
Was wurde uns geboten in der zweiten Hälfte der Saison 13/14? Man kann wohl ohne Übertreibung sagen: ein Kracher folgte dem nächsten. Da war zunächst einmal der Herrenabend. Ein Junggesellenabschied von einem Grüppchen mehr oder weniger gestandener Weyher Männern auf der Insel Sylt mit Hindernissen der ganz besonderen Art (Ähnlichkeiten mit tatsächlich existierenden Männern können nicht völlig ausgeschlossen werden!). Noch nie haben die Damen unter den Theaterbesuchern eine Vorstellung so genossen!!! Ich habe bisher in meinem Leben keine Frauen in einem seriösen Theater derart begeistert juchzen gehört!
Die zweite Premiere des ersten Halbjahres 2014 war „Alles hat seine Zeit“. Es war mal wieder so eine richtig schöne Familiengeschichte mit Charme, sprühendem Witz, einer kleinen Portion Philosophie und natürlich auch einer Prise Erotik. Und wenn dann beim Happy End dem Zuschauer noch ein paar Tränchen über die Wangen laufen, dann ist die Welt wieder in Ordnung und ein glücklicher Theaterbesucher verlässt den Saal.
Die dritte und letzte Premiere der zweiten Saisonhälfte 13/14 war dann das musikalische Stück „Zu schön, um wahr zu sein“. Und hier ist der Titel Programm: der Gesang, die Schauspielkunst, das Bühnenbild – alles war wahrhaftig fast zu schön, um wahr zu sein. Die Musik war mitreißend: die ewig jungen Chansons und Schlager aus den dreißiger Jahren, wie sie vor allem in den legendären Vergnügungstempeln Berlins in der Zwischenkriegszeit Erfolge feierten. Den Autoren ist es gelungen, die berühmten alten Zeiten in die Moderne zu transferieren und eine sehr gelungene bunte, lustige und manchmal sogar etwas schrille Geschichte zu bauen, an die wir uns noch lange erinnern werden.
Neben diesen umjubelten Premieren gab es dann noch weitere Staffeln der Erfolgsstücke aus der ersten Hälfte der Saison und natürlich wie schon eingangs erwähnt neue Staffeln der Cash-Legende.
An einem Nebenschauplatz entwickelt sich so ganz leise und bescheiden eine neue Attraktion des Hauses: das Shakespeare’s. Er ist viel mehr als nur ein Theaterpub. Es handelt sich schon um ein kleines Kulturzentrum der besonderen Art: regelmäßige Konzerte, Dichterlesungen, Fußball-WM, Treff mit den Künstlern des Hauses. Und das alles gratis. Kosten tun nur die Getränke aus Englands edelsten Brauereien und Destillerien – aber die Preise sind fair, der Service ist so freundlich, dass man schnell das Gefühl hat, Freund des Hauses zu sein und der Pub ist echt muggelig. Ein Rat für Theaterfans, die auch in der Theaterpause nicht auf den Geruch der Bühne verzichten mögen: das Shakespeare’s macht keine Sommerpause!
Und zum Schluss dürfen wir nicht vergessen, auch die vielen fleißigen Engel vor und hinter der Bühne, die leider viel zu oft vergessen werden, ausdrücklich zu loben:
- Die Techniker, die für das Licht, den Ton und die einmalige Drehbühne sorgen (neben den vielen anderen Problemen, die sie leise und flink wie die Wiesel lösen),
- die Garderobieren und das Empfangspersonal, die mit einem Strahlen in den Augen jeden Gast begrüßen und immer ein freundliches Wort haben,
- die Thekencrews der Kerle, Kerle!-Bar und des Why not?, die sich manchmal Knoten in Arme und Beine machen, um vor allem in der Pause alle durstigen Gäste schnell zu versorgen.
- Die BühnenbauerInnen, die sich immer wieder fantastische Bühnenbilder ausdenken und so perfekt umsetzen.
- Die Kostümschneiderin, die so kreativ viele viele Kostüme entwirft und näht. Wir würden gerne mal wissen, wie viele Kostüme sie im Laufe einer einzigen Saison entstehen lässt.
- Und die MaskenbildnerInnen, die aus den SchauspielerInnen immer wieder schöne Menschen machen. Pardon! Natürlich sind alle SchauspielerInnen von Natur aus schön! Es sind eben die begnadeten Hände und die hohe Kunst der MaskenbildnerInnen, die Mimen noch schöner zu machen. Oder auch nicht! Aber das gehört dann zur Rolle. Wir erinnern nur an die traurige Gestalt des Herrn Kruppa nach einem wirklich unfairen Kampf gegen Vitali Klitschko. Das hat dem Besucher ja schon allein beim Zuschauen weh getan!
Zum Schluss noch ein Wort zu den Musikern. In der Mehrheit Teil der Theaterfamilie Kuhlmann, machen sie aus Cash ein perfektes Erlebnis, zaubern nur durch eine Gitarre den Zuschauer in eine Big Band aus den Dreißigern und bringen in immer unterschiedlichen Formationen das Shakespeare’s zum Rasen. Und wenn Not am Mann ist, dann findet man sie überall im Hause. Respekt!
Und ganz zum Schluss kommt noch das Wort „Schade“. Schade, dass das Theater ein besonderes Gesicht verliert. Thomas Kahle verlässt das Theater und geht nach Bonn. Klar, dass man sich gerne weiter entwickeln möchte als aufstrebender Schauspieler. Wir sind trotzdem traurig. Wir gerne hätten wir Thomas auch in der kommenden Saison wieder auf „unserer“ Bühne gesehen und uns über ihn und seine Rollen gefreut.
Und gefreut haben wir uns bei jeder Vorstellung über die Akteure auf der Bühne. Wir möchten niemanden hervorheben, das wäre ungerecht. Wir sagen nur: Ihr seid ein fantastisches Ensemble und tolle Persönlichkeiten. Und liebe Menschen. Alle! Vielen vielen Dank dafür! Wir sehen uns bald. Im September geht es los und wir sind schon ganz zappelig. Erholt Euch schön! Ihr habt es verdient!