Regina und Bernd Finken aus Bremen, am 29. März 2019
UNSERE KLEINE STADT
Grover‘s Corners ist eine Kleinstadt ganz oben in den Vereinigten Staaten im Bundesstaat New-Hampshire. Im Norden grenzt Kanada, im Osten Vermont, im Süden Massachusetts und im Osten Maine.
Wir befinden uns im Jahr 1901 und lernen folgende Menschen kennen: die Hauptpersonen des Stückes, Emily Webb (Sarah Kluge) und George Gibbs (Patrick Michel), die zu Beginn des Stückes etwa 16 Jahre alt sind. Dazu kommen deren Eltern, Myrtle und Charles Webb (Maren Kannelon und Thorsten Hamer), Julia und Frank Gibbs (Lisette Groot und Hermes Schmid), sowie Georges Schwester Rebecca (Nathalie Bretschneider), der Chorleiter Simon Stimson (Joachim Börker), der Milchmann Howie Newsome, der Dorfpolizist Warren (beide Marc Gelhart), die Nachbarin Mrs. Soames (Isolde Beilé) und zwei Zeitungsjungen (beide Nathalie Bretschneider). Außerdem gibt es da noch Sam Craig (ebenfalls Nathalie Bretschneider), der nach vielen Jahren in Boston zu Besuch in seiner alten Heimat weilt.
Der erste Akt spiegelt das kleinstädtische Leben und die Kindheit von Emily und George wieder.
Im Jahre 1904 beginnt der zweite Akt, der die Jugend der Protagonisten von der ersten vorsichtigen Annäherung bis zu deren Hochzeit zeigt.
Im dritten Akt 1913 schließt sich der Kreis des Lebens. Die einen verlassen die Kleinstadt, um woanders zu leben und zu arbeiten. Die anderen begeben sich auf einen Hügel jenseits der Stadt. Und dieser dritte Akt ist es dann auch, bei dem sich unsere Meinungen zum ersten Mal in unserer Zeit mit dem Weyher Theater teilen: während einer von uns das Theater nicht gerne traurig verlässt, hat der andere nichts dagegen, genau dies auch mal am Ende eines Theaterstückes zu tun.
Dieses schwierige Schauspiel wurde mit sehr viel Einfühlungsvermögen und hohem Niveau von Frank Pinkus inszeniert. Er ist es auch, der uns als Erzähler, dem wir uns als Besucher gerne anvertrauen, durch das Stück führt und uns die einzelnen Charaktere liebevoll näher bringt.
Alle Darsteller zeigen, dass sie auch in dem Genre Schauspiel zuhause sind und spielen ihre Rollen sehr ambitioniert, engagiert und mit viel Seele.
Während Autor Thornton Wilder sich eine schwarze Bühne mit wenigen Requisiten vorstellte, hat Frank Pinkus den Mut, genau das nicht zu tun, sondern ein wunderbares stimmungsvolles Bühnenbild, fantastisch ausgeleuchtet, zu präsentieren.
Wir bedanken uns für ein wirklich besonderes Stück mit großartigen Schauspielern in unserem Lieblingstheater.