Regina und Bernd Finken aus Bremen, am 09. April 2016
Die neue Komödie im Weyher Theater: EIN BETT FÜR VIER
Das ist nun also auch vorbei! Früher konnte man auf die klassische Frage der Ehefrau nach einer Geschäftsreise: „Na, wie war’s?“, die Augen verdrehen und seufzend antworten: “Du weißt ja, wie das ist – viel Arbeit und am Abend die große Langeweile allein im Hotel!“. Doch damit ist es nun endgültig vorbei. Die gestrige erfolgreiche Premiere im Weyher Theater ‚Ein Bett für vier’, hat wieder einmal ins Schwarze getroffen. Und sie zeigt, wie das Leben wirklich ist!
Zwei Männer bei einer Fachmesse für Bestatter, die so unterschiedlich wie nur was sind und auch noch gezwungen werden, zusammen in einem Hotelzimmer zu wohnen. Ein schwuler Zimmernachbar, ebenfalls im Bestattungsgewerbe, der sich liebevoll um die beiden Hauptakteure kümmert und eine Hostess die hübsch, taff und clever dafür sorgt, dass irgendwie am Ende doch noch alles gut ausgeht. Das ist der Stoff, aus dem das Lachen kommt. Und es wird wirklich viel gelacht in Weyhe: wenn die Herren Heymann und Simon nach durchzechter Nacht versuchen, sich irgendwie wieder zu sammeln, wenn Stefan Heymann unterrichtet wird, wie man wie ein Kerl geht, nachdem er eine gründliche und zarte Fußmassage genossen hat. Wenn Michael Simon sein Unternehmen Petticoat startet – nur eben nicht mit einem Unterseeboot, sondern mit einem pinken Erdmöbel, dann bleibt kein Auge trocken.
Es war ein Spaß auf der ganzen Linie mit den Lieblingen des Weyher Theaters: Antje K. Klattenhoff als süße Hostess Martina Bartels, die die prekäre Lage noch am besten im Griff hat, Kay Kruppa als Michael Simon, geschäftstüchtig, vergnügungssüchtig, nimmt das Leben so, wie es eben kommt, trinkt gerne mal einen Tropfen und raucht auch mal eine, wenn ihm danach ist. Die Nacht ist für ihn weiß Gott nicht nur zum Schlafen da! Dann ist da sein Zimmergenosse Stefan Heymann, begnadet gespielt vom Autor des Stückes selbst, Frank Pinkus. Stefan ist ein klassischer Kleinbürger: Ehefrau und drei Kinder, um die sich sein Leben dreht. Für ihn sind Exzesse jeglicher Art völlig undenkbar. Auf Geschäftsreise geht er früh ins Bett, arbeitet, bis die Füße qualmen, meidet Alkohol und Zigaretten. Und schließlich ist da noch Ulf Hamacher, auch auf der Bestattermesse mit Dekoartikeln für eine würdige Feier vertreten. Gespielt wird er vom einmaligen Thorsten Hamer. Da Ulf im selben Hotel wohnt, wieselt er immer mal zwischen Michael und Stefan herum und bemuttert sie ein wenig. Ohne Partner, hat er sich eine Hostess engagiert, um an den Abenden nicht so allein zu sein. Und die sorgt tatsächlich für Abwechslung und Aufregung im Leben der drei Herren…
‚Ein Bett für vier’ ist Spaß pur mit vielen Momenten, die das Publikum lachen lassen, bis es nach Luft ringt. Immer wieder brandet Szenenapplaus auf und am Ende verlässt das Theater eine noch lange kichernde Zuschauerschah, die einfach rundum zufrieden ist. So soll Komödientheater sein: witzig, schnell und voller Pointen. Und wenn dann noch solche Schauspieler auf der Bühne sind, dann bleibt kein Auge trocken! ‚Ein Bett für vier’ ist eine dringende Empfehlung für Menschen, die endlich mal wieder einen wundervollen Abend im Theater verbringen möchten und sich einfach nur amüsieren wollen! Auf nach Weyhe!