Regina und Bernd Finken aus Bremen, am 24. Oktober 2015
Premiere LORIOTS DRAMATISCHE WERKE
Es war zum Heulen! Zum Heulen schön! Nicht nur wir haben uns weggeschmissen vor Spaß! Wir haben im wahrsten Sinne des Wortes echte Tränen gelacht. Über Isolde Beilé, die ihre ganz persönliche Jodel-Katastrophe erlebt, über Heidi Jürgens mit dem Knoten in der Zunge, über Maren Rogge, der der Gatte den letzten Nerv raubt, über Joachim Börker, der seine bessere Hälfte am liebsten umbringen würde, über Marc Gelhart, der den anwesenden Zuschauern im natürlich ausverkauften Hause in Weyhe eindrucksvoll demonstriert, wie man sich schon bei der Platzsuche bis auf die Knochen blamieren kann, über Thorsten Hamer, der schmerzlich erleben muss, dass eine hochgeistig niveauvolle Gesprächsführung nicht zwingend auch hochgeistige Getränke erfordert und über Hermes Schmid, der auch in der Wanne absolut kompromisslos ist.
So vieles haben wir schon gesehen. Und so vieles hatten wir längst schon wieder vergessen. Es war ein grandioses Wiedersehen! Und wir stellten uns immer wieder die Frage, ob das Original wirklich besser war. Und das ist zweifellos neben den tollen Schauspielern das Verdienst von Regisseur Kay Kruppa, der ja, wie wir alle wissen, nebenher auch mal eben das erfolgreichste Komödientheater Norddeutschlands führt! Wie zum Teufel macht der das alles?!? Und der Schluss war einmalig: das Stück endete mit dem kollektiven Seufzer: „Mein Gott ist der süß!“ Aber worum es da geht, wird nicht verraten!
Es war mal wieder ein toller Abend in Weyhe! Ein schnelles und abwechslungsreiches Stück mit vielen Einfällen. Auch das durchdachte Bühnenbild erinnert immer wieder neu und anders an den großen Vicco von Bülow. Und das berühmte Sofa war auch dabei! Es fehlte einfach an nichts! Es war leider nur zu früh zu Ende. Hatte man wenigstens das Gefühl, denn in Wirklichkeit war es nicht kürzer, wie andere Stücke auch. Dennoch, wir hätten noch Stunden weiter lachen können. Aber für den Sauerstoff im Blut war es auf alle Fälle besser, nach guten zwei Stunden wieder Luft schöpfen zu dürfen. Eines ist sicher: Hilft nichts! Um all die vielen Details wirklich bewusst zu erleben, müssen wir noch einmal kommen. Mindestens ein Mal! Aus diesem Grunde werden wir diese Kritik jetzt auch beenden. Wir müssen Karten für das Weyher Theater bestellen. Bevor andere schneller sind wie wir! Sind ohnehin schon knapp, die Tickets! Wir sehen uns im Weyher Theater!