Die Lübkemmann's aus Bremen aus 28717 Bremen, am 28. Oktober 2017
Junge, Junge, diese Stück hat es aber in sich...
Dieser junge Schauspieler (ist der schon 18 ?) hat es ja wirklich drauf, diese Rolle mit Leben zu füllen.
Wenn der Rain Man das hätte sehen können (sofern er es hätte auch emotional verarbeiten können... ) - Dustin Hofman würde es sicher gefallen.
Einen objektiven Vergleich mit echten, realen Autisten können wir nicht anstellen, dennoch glauben wir, das der Hauptakteur alles gegeben hat.
Und wenn man die Einträge im Gästebuch liest, dann liegen wir wohl richtig
Wir waren begeistert, wir haben nachgedacht, wir haben gelacht, wir haben zugehört.
Man hat sich wieder einer Portion Objektivität zum eigenen Verhalten in der Gesellschaft verabreicht.
Die Schauspielkollegen auf der Bühne haben aus unserer Sicht ebenfalls eine starke Leistung gezeigt.
Heidi Jürgens und Carsten Steuwer als Eltern haben die Gefühle, die Schwierigkeiten der Erreichbarkeit, den langen Weg zum Vertrauen, die Elterliebe sehr echt gespielt.
Ebenso Hermes Schmid und Thorsten Hamer als Polizist, Nachbar, Reverent, Geliebter, Fahrkartenverkäufer, Kiosker... haben das Gesamtbild toll ergänzt. Vor allen haben die beiden durch ihre Art die emotionale Anspannung wieder etwas gelöst.
Gleichzeitg haben sie sich nicht aufgedrängt und das Bild nicht durch zuviel Witz zerstört - also: genau richtig.
Und nicht zu vergessen, Sarah Kluge, die nette und offene Lehrerin, die trotz ihrer Zierlichkeit immer ein Fels in der Gefühlsbrandung für Christopher ist. Sie hat das Bild der Leitfigur für Autisten stark dargestellt.
Wir gingen aus diesem Stück nicht mit negativen Gefühl, sondern mit einer Portion positiver Nachdenklich nach Hause.
Man sieht also, das Weyher Theater kann auch ernst sein und etwas mitgeben.