Matthias Stadler aus Bremen, am 16. November 2023
Leider hat uns das Stück gar nicht gefallen, wir sind in der Pause gegangen. Die Gesangseinlagen waren bis dahin beschwingt, die Kulisse anmutig aber die Inszinierung entsprach in keinster Weise unseren Erwartungen. Billige sexistische Klischees in Dialog und Gestik verpackt, 3 geifernde Frauen, die im Machismus das Ziel ihrer Begierde sehen (oder vielmehr im gar nicht latinlovermäßig aussehenden Mario. Wir haben uns in die 60er oder 70er Jahre es letzten Jahrhunderts zurück katapultiert gefühlt. Kein Witz, kein subtiles spielen mit dem italienischen Temperament. Einziger Sympathieträger war der „so unmännliche“ Bruder der dauergeilen Bistrobesitzerin, der in drastischen Worten pseudomacho Mario die Meinung geigte und den Spiegel vorhielt. Von „der Inszinierung“ wahrscheinlich eher ungewollt. Dem ganzen setzte die gertenschwingende Weinbergbesitzerin mit ihrer an Norman Bates Mutter erinnernden Perücke die Krone auf, indem sie im „heißen“ Amore Grande in ihrer wattierten Weste über die Bühne toben musste und wahrscheinlich mehrere innere Hitzetode bis zum Ende der Aufführung gestorben ist. Sorry aber das war eines Boulevardtheaters unwürdig, wir waren aus Weyhe besseres gewöhnt!